Das Sozialprogramm Calle richtet sich an Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien, die aus unterschiedlichen Gründen in La Paz auf der Straße (spanisch: Calle) leben. Es handelt sich um junge Menschen, die sich unter Brücken, auf Friedhöfen oder an anderen Orten unter freiem Himmel aufhalten. Um dort zu bestehen, greifen sie auf Überlebensstrategien wie Diebstahl oder Prostitution zurück. Viele sind durch schwere Krankheiten wie HIV oder Tuberkulose gezeichnet, zudem sind sie auf der Straβe Kälte und Gewalt ausgesetzt. Damit sie zeitweilig ihre oft aussichtslose Situation vergessen können, greifen viele von ihnen zu Drogen, vor allem Alkohol und Schnüffelstoffen. Die Projektteilnehmer*innen werden vom Projekteam regelmäβig an ihren Aufenthaltsorten besucht und erhalten soziale sowie psychologische Hilfe. Auch können sie beispielsweise an sportlichen Aktivitäten teilnehmen sowie in das Haus Casa de Paso kommen, um sich waschen, ein Mittagessen einzunehmen und sich medizinisch versorgen zu lassen. Das Projektteam bemüht sich zudem, Familien oder Angehörige von Straβenkindern ausfindig zu machen und Konflikte zu beseitigen, um eine Rückkehr in ihre Familie zu ermöglichen.